PANs Studio: Pfingsten 2020
Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Warum Pfingstfrühkonzerte immer recht früh am Morgen stattfinden, weiß ich allerdings nicht. Wieder so eine Tradition, die sich irgendwann einmal entwickelt hat, ohne mit dem religiösen Hintergrund in Einklang zu stehen. So wie der beim Frühkonzert oft konsumierte Weingeist wenig mit dem Heiligen Geist zu tun hat – wer kann schon behaupten, Alkohol bringe gute geistige Eigenschaften hervor?
Nun ist Pfingsten sowieso das am wenigsten be-greifbare Fest des Christentums: Jesus war gekreuzigt, an Ostern auferstanden und an Himmelfahrt zum Vater im Himmel zurückgekehrt, sagt die Überlieferung. Vorher hat er noch versprochen, seinen Schülern und Nachfolgern den „Tröster“ zu senden. Muslime verstehen das als Hinweis auf Mohammed, der im sechsten Jahrhundert auftrat. Die Bibel berichtet aber in der Apostelgeschichte davon, dass den versammelten Freunden von Jesus etwas Seltsames geschah: Nach einem hörbaren Brausen bildeten sich auf ihren Köpfen eine Art Feuerflammen, und sie redeten plötzlich in anderen Sprachen auf öffentlichen Plätzen, so dass auch Ausländer verstehen konnten, was sie sagten. Manche Menschen glaubten damals, sie seien betrunken und redeten Unverständliches, was Petrus jedoch in seiner Pfingstrede von sich wies. Er nutzte gleich die Gelegenheit, den Anwesenden von Jesus zu erzählen, worauf viele sich dem neuen Christentum anschlossen. In diesen Anfangszeiten taufte man „mit Wasser und Geist“ – den Getauften wurden vom Täufer die Hände aufgelegt, und sie redeten auch in dieser merkwürdigen, heiligen Sprache, die im ersten Moment unverständlich war, aber doch auf einer spirituellen Ebene vieles bewirkte.
In den meisten Landeskirchen wird heutzutage nur mit Wasser getauft, und im Gegensatz zu den Gepflogenheiten der ersten Christengemeinden oft schon kleine Kinder, Erwachsene eher selten. Das „Reden in Zungen“ praktizieren hauptsächlich noch freikirchliche Pfingstgemeinden – aber was ist dieser Heilige Geist wirklich, und was bewirkt er?
In der Bibel ist an vielen Stellen vom Geist Gottes die Rede, und immer steht er in Zusammenhang mit Aufbruch, etwas Neuem, Liebe und Zeitlosigkeit. Zeitlosigkeit? Ja, denn schon der Name Gottes bedeutet: Der da war, der da ist und der da kommt, der Seiende. Der Ewige.
Wann vergessen wir die Zeit? Wenn wir ganz bei uns selbst sind, Gutes tun, die Welt verbessern und bereichern, und bei guten Freunden und Familie, allen, die wir lieben. Bei allen, bei denen wir ganz wir selbst sein können. In diesem Sinne: Frohe Pfingsten!
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker